Leuchtend, informativ, lustig: Illustratorin Sophie Williams
Ob vor der eigenen Haustür oder in den Nachrichten – Naturkatastrophen wie Waldbrände, Schneestürme, Erdbeben, Tornados oder tropische Wirbelstürme begegnen uns im Alltag immer häufiger. Das Buch „Wenn die Erde bebt! Vulkane, Erdbeben, Tornados, Tsunamis und andere Naturgewalten“, geschrieben von Robin Jacobs und übersetzt von Ute Löwenberg, erklärt die Hintergründe zu Extremwetter und großen Naturereignissen. Die anschaulichen Illustrationen im Comic-Stil stammen von Sophie Williams, einer freiberuflichen Illustratorin aus Cornwall. Im Herbst erscheint ein weiteres Buch von ihr bei der E. A. Seemanns Bilderbande, in dem das Thema Fossilien im Fokus stehen wird: „Steine und Gebeine – Was Fossilien uns über das Leben auf der Erde erzählen“. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt, um sie und ihren Arbeitsprozess besser kennenzulernen.
Würdest du dich bitte kurz vorstellen?
Hallo! Mein Name ist Sophie und ich bin eine freiberufliche Illustratorin, die in Großbritannien lebt und arbeitet. Ich habe Illustration an der Winchester School of Art studiert und nach meinem Abschluss 2018 habe ich Ziggy von Cicada Books per E-Mail kennengelernt, als sie mich mit dem Anliegen kontaktierte, ein Buch über Vulkane zu illustrieren – und das war der Anfang von „Wenn die Erde bebt!“. Seitdem haben Ziggy und ich drei Bücher zusammen veröffentlicht und arbeiten gerade an unserem vierten! Es ist ein wahr gewordener Traum für mich, Kinderbücher zu illustrieren und 2021 bin ich mit meinem Activity-Buch „Map of You“ sogar Autorin geworden.
Wie würdest du deinen Illustrationsstil in drei Wörtern beschreiben?
Leuchtend, informativ, lustig.
Auf welche Themenbereiche hast du dich mit deinen Illustrationen spezialisiert?
Meine Arbeit eignet sich gut für Kindersachbücher, da meine Illustrationen fast wie Cartoons wirken, was meiner Meinung nach dabei hilft, schwere wissenschaftliche Fakten und komplexe Informationen zu vereinfachen. Meine Illustrationen in „Wenn die Erde bebt!“ haben meine Spezialität, geografische Merkmale und geologische Formationen zu zeichnen, verfeinert. „Stones and Bones“, mein in Großbritannien kürzlich erschienener Bildband über Fossilien, hat mir ebenfalls einen reichen Erfahrungsschatz im Zeichnen von Dinosauriern, Fossilien und allem, was prähistorisch ist, beschert! Besonders viel Spaß macht es mir, großflächige, ganzseitige Illustrationen zu gestalten, die voller komplizierter Details stecken und den Betrachter auf eine Entdeckungsreise einladen.
Was sind die wichtigsten Informationen, die du benötigst, bevor du mit dem Zeichnen beginnen kannst?
Bei der Illustration von Sachbüchern ist es wichtig, dass die Zeichnungen, die ich anfertige, die Informationen, die ich zu vermitteln versuche, genau wiedergeben. Aus diesem Grund stelle ich sicher, dass die visuellen Referenzen, die ich verwende, sachlich korrekt sind, bevor ich mit dem Skizzieren beginne.
Was hat dir bei der Arbeit an „Wenn die Erde bebt“ am meisten Spaß gemacht?
Es hat mir wirklich Spaß gemacht, alles über die verschiedenen Wetterextreme in „Wenn die Erde bebt!“ zu lernen und mich selbst herauszufordern, Dinge zu zeichnen, die ich noch nie zuvor gezeichnet habe! Die Vulkane sind meine Lieblinge. Vielleicht weil es die ersten Illustrationen waren, die ich für das Buch gemacht habe. Dabei bekam ich das Gefühl dafür, wie ich die Zeichnungen gestalten wollte. Ab da wusste ich, dass mein Stil funktionieren würde.
Was kannst du aus dem Buch für dich selbst mitnehmen?
Durch die Arbeit an diesem Buch habe ich so viel gelernt. In jedem Kapitel gibt es einen Abschnitt, der zeigt, was zu tun ist, wenn man jemals eine Naturkatastrophe erlebt – man weiß ja nie, wann es sich als nützlich erweisen könnte!
Was war die größte Herausforderung bei deiner Arbeit an dem Buch?
Ich glaube, es war die schiere Menge an Illustrationen, die ich erstellen musste. Außerdem war dies mein erster freiberuflicher Auftrag nach dem Studium und mein erstes Kinderbuch überhaupt. „Wenn die Erde bebt!“ ist kein normales illustriertes Buch – es ist wie ein Atlas! Ich habe nicht gezählt, wie viele Zeichnungen ich insgesamt angefertigt habe, aber es sind auf jeden Fall Hunderte! Wir hatten einen knappen Abgabetermin und das hat mich ganz schön gefordert, aber es hat mir auch gezeigt, wie viel ich erreichen kann.
Warum hast du dich für die Illustration von Kinderbüchern entschieden?
Ich habe mich in das Fach Illustration verliebt, als ich es auf dem College als Leistungskurs belegt habe, und es hat mich daran erinnert, wie sehr ich als Kind von Büchern und Zeichnungen besessen war. Wir werden von den Büchern, die wir als Kinder lieben, so sehr beeinflusst und ich denke, es ist das Unglaublichste auf der Welt, die Möglichkeit zu haben, selbst Kinderbücher zu illustrieren.
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