MITTELDEUTSCHLAND AM VORABEND DES BAUERNKRIEGS
Die künstlerische Strahlkraft Mitteldeutschlands um 1500 war außerordentlich. Eine zentrale Rolle hatte dabei Erzbischof Ernst von Magdeburg, der die Moritzburg in Halle als Residenz erbaute und das Hallesche Heiltum begründete, die größte Kunst- und Reliquiensammlung ihrer Zeit. Die Publikation verortet Werke von u.a. Albrecht Dürer, Martin Schongauer und Lucas Cranach d.Ä. im Kontext ihrer Entstehung oder ursprünglichen Präsentation. Hier wird nicht nur der Wandel von der Spätgotik zur Frührenaissance sichtbar. Es entfaltet sich ein eindrucksvolles Bild spätmittelalterlicher Frömmigkeit, höfischer Macht und Prachtentfaltung als wesentliche Voraussetzungen der Bauernaufstände 1524/25.
-Pracht und Herrlichkeit in der Residenzstadt Halle
-Erzbischof Ernst von Sachsen und der Stilwandel um 1500
-Glanzstücke der deutschen Renaissance aus internationalen Museen: mit Werken u.a. von Albrecht Dürer, Martin Schongauer, Hans Burgkmair, Hans Baldung Grien, Lucas Cranach d.Ä., Matthias Grünewald
-Gedenkjahr 2025 – 500 Jahre Bauernkrieg
-Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), 24.11.2024–02.03.2025
EPOCHENWANDEL: VOM MITTELALTER ZUR NEUZEIT
Das Gebiet des heutigen Bundeslands Sachsen-Anhalt zählt zu den regionalen Zentren der Unruhen, die im Frühjahr 1525 weite Teile des Heiligen Römischen Reichs erfassten. Bis heute sind sie als „Deutscher Bauernkrieg“ im öffentlichen Bewusstsein präsent. Dieses Buch bietet einen umfassenden Blick auf eine der bewegtesten Epochen deutscher Kulturgeschichte. Sie fragt erstmals gezielt nach der Veränderung in der Kunst im mitteldeutschen Raum am Vorabend von Reformation und Bauernkrieg von etwa 1480 bis in die 1520er Jahre. Diese Zeit gilt im deutschsprachigen Raum als Epochenschwelle, als Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit. Es war eine Zeit der tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Umbrüche. Architektur und Kunst kam in dieser Übergangsphase eine wichtige Rolle zu: Reliquienschätze, Altäre, Buchmalerei und Prunkkleidung dienten nicht mehr allein religiösen Zwecken, sondern waren auch Mittel der Repräsentation. Die künstlerischen Prozesse dieser Zeit fanden in einem Spannungsfeld zwischen bewährten Traditionen und unaufhaltsamen Fortschritt statt. Im Zentrum dieser Entwicklung stand der Wettiner Ernst von Magdeburg, der als Kirchenfürst in Halle, Magdeburg und Halberstadt regierte. Seine Rolle als Sammler und Auftraggeber, und damit als wesentlicher Protagonist, wird umfassend beleuchtet.
EIN UMFASSENDER ÜBERBLICK
Das Buch zeigt bedeutende Kunstwerke der Malerei, Skulptur, Grafik und des Kunsthandwerks aus der Übergangszeit von Spätgotik zu Renaissance, die sich heute vielfach als Highlights der deutschen Spätgotik oder Renaissance in internationalen Museen befinden. Die Beiträge beleuchten ein breites Themenspektrum von Künstlern und Werken über die Auftraggeber zum historischen Kontext und liefern so ein umfassendes Bild der Zeit.
Herausgegeben von Christian Philipsen, Thomas Bauer-Friedrich und Philipp Jahn.