„Nur wenige Choreografen können in reiner Bewegung derart tiefe Gedanken versinnbildlichen.“ (Angela Reinhardt)
Wer heute an Tanz denkt, muss an ihn denken: Martin Schläpfer ist einer der bedeutendsten Tänzer und Choreografen unserer Zeit. Im Sommer 2020 wechselt er als Direktor vom Ballett am Rhein zum berühmten Wiener Staatsballett und nimmt damit eine weitere große Herausforderung in seinem Berufsleben an. Als Sohn eines Appenzeller Bergbauern hat der heute Sechzigjährige eine verblüffende Karriere vom Solotänzer zum Choreografen gemacht. Nach nur zwei Jahren professioneller Ausbildung im Ballett gewann Schläpfer 1977 den Prix de Lausanne. Er wurde ein Bühnenstar, galt als charismatischster Solist seiner Generation. Doch bald reizte ihn die tänzerische Ausbildung anderer sowie die choreografische Arbeit.
- die erste Biografie des Künstlers, in Gesprächen erzählt
- ein aufrichtiges, kluges, reich bebildertes Buch
- visionär und stark: der Tänzer über Kunst, Kreativität und den Zwiespalt zwischen Bühne und Privatheit
- mit über achtzig Fotos, gedruckt auf separatem Papier und per Hand eingebunden
- für alle Kultur- und Tanzbegeisterten sowie für alle, die sich für außergewöhnliche Künstlerbiografien interessieren
Atemberaubende choreografische Arbeiten
Mehr als siebzig Choreografien umfassen sein Werk, darunter das berühmte „Forellenquintett“ sowie eine atemberaubende Neuinterpretation von „Schwanensee“. Schläpfer choreografiert minimalistisch und dennoch monumental, Kostüm und Lichttechnik unterstützen die feinsinnige Wirkung seiner Stücke. In der Musikwahl dem klassischen Repertoire verpflichtet, sind seine Inszenierungen die zeitgenössische Weiterentwicklung des neoklassizistischen Balletts.
Intensives Porträt eines kraftvollen Tänzers und Schöpfers
In neun sehr persönlichen und tiefgründigen Gesprächen spricht Martin Schläpfer überraschend offen mit der Journalistin Bettina Trouwborst über ein Leben voller Brüche, seine Tanzkunst, die Glücksmomente auf der Bühne und die Verletzungen im Beruf, und er reagiert sensibel auf kulturelle und politische Entwicklungen, die sich auch in seinem choreografischen Kosmos widerspiegeln. In den langen Interviews wird nachvollziehbar, wie man erst durch erlernte Tanztechnik und Beherrschung wirklich frei wird oder wie man den Konflikt in der Kreativität braucht. Deutlich wird auch, wie Schläpfers Ballette entstehen, wie er unterrichtet und führt.
Alle, die sich für Tanz, Ballett, Choreografie und außergewöhnliche Künstlerbiografien interessieren, erwartet hier eine intensive Lektüre, die – auch mithilfe starker Fotos von seinen Choreografien – tiefgründige Einblicke in das Leben und Denken des Ausnahmekünstlers Martin Schläpfer gewährt.