Tragische Rollen: zwischen Weltschmerz, Pathos und Verzweiflung
Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Tragödie und das Trauerspiel, die Tragik und das Tragische immer wieder neu definiert. Der Ursprung der Tragödie liegt im antiken Theater, doch von der Antike bis zur Gegenwart hat sich das Verständnis des Tragischen nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch auf der Bühne gewandelt.
Mit der vorliegenden Materialsammlung – die alle bekannten Autoren von Aischylos bis Heiner Müller vereint – gelingt es, diese faszinierende Wandlung nachzuvollziehen und gleichzeitig interessante und konfliktreiche Bühnentexte wiederzuentdecken: für den Eignungstest oder die Aufnahmeprüfung an einer Schauspielschule, für den Schauspielunterricht, für Performances, Probenarbeit und Sprecherziehung. Auch Theaterwissenschaftler, Dramaturgen und Lehrer werden Inspirationen für die eigene Arbeit finden.
- ein großes Repertoire tragischer Monologe für Bühnen-, Theater- und Rollenarbeit, Unterricht sowie für Vorsprechen an den Schauspielschulen
- szenische Monologe für Frauen und Männer
- mit einleitenden Kommentaren zur schnellen Orientierung über Stück, Situation und Rolle
- für (angehende) Schauspieler, Schauspielschüler, Dozenten an Schauspielschulen und Lehrer
- mit einer Einführung in die tragische Dramenliteratur sowie vielen weiteren Rollenvorschlägen und Quellenverzeichnis
Der unlösbare Konflikt
Wie entsteht das Tragische? Meist ist es ein Konflikt, sei er politisch, sozial, ethisch oder moralisch begründet, der einen unausgleichbaren Gegensatz schafft, eine Aufgabe für die Figur, die nicht gelöst werden kann. Zwischen Pflicht und Liebe, zwischen Staat und Familie, zwischen Öffentlichkeit und Privatheit, zwischen Individuum und Gott können diese Konflikte angesiedelt sein und mal mehr, mal weniger gewaltsam ausgetragen werden – und hier findet sich die größte Gemeinsamkeit aller Dramentexte.
Die Stärke tragischer Rollen
In den Rollentexten wird die Tragik immer wieder neu ausgelotet. Man begegnet Figuren, die keinen Ausweg finden, die sterben werden oder zutiefst verzweifelt sind. Oder sie nehmen Opfer auf sich und treten als Helden auf. Manche gehen im Exzess einem rauschhaften Ende entgegen – oder stürzen durch Inzest oder gar Mord ganze Familien ins Unglück. Tragik hat viele Facetten in der Theaterliteratur von der Antike bis zur Gegenwart, und in den tragischen Monologen offenbart sich eine große Wucht und Stärke, die schauspielerisches Talent verlangt, es aber auch zum Leuchten bringen kann.
Mit Texten von: Aischylos, Sophokles, Euripides, Seneca, William Shakespeare, Jean Racine, Voltaire, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist, Franz Grillparzer, Friedrich Hebbel, August Strindberg, Oscar Wilde, Franz Wedekind, Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt, Botho Strauss, Heiner Müller u.v.m.
Von Josef Bairlein ist ebenfalls in der Reihe erschienen: „55 komische Monologe“.